Berlin, 28. September 2025. Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat erneut öffentlich gemacht, dass die Interessen der professionellen Pflege in den laufenden gesundheitspolitischen Reformprozessen der Bundesregierung kaum berücksichtigt werden. Präsidentin Christine Vogler warnte, dass diese Vernachlässigung langfristig die Versorgungsqualität in Deutschland gefährden werde.
In den aktuellen Diskussionen um Krankenhausstruktur, Notfallversorgung und Digitalisierung sieht der DPR deutliche Lücken: Während medizinische Aspekte im Fokus stehen, fehle eine gleichwertige Betrachtung der Pflege. Das führe zu Konzepten, die an den Bedarfen des Pflegepersonals vorbeigehen und Versorgungslücken verschärfen könnten.
Konkrete Kritikpunkte:
- Zu wenig Pflegeexpertise in den Beratungsgremien.
- Keine verbindlichen Strategien gegen Fachkräftemangel.
- Gefahr, dass Pflegende weiter als „Kostenfaktor“ statt als eigenständige Berufsgruppe gesehen werden.
Vogler betonte, dass ohne eine starke Pflege kein Gesundheitswesen funktioniere. Gerade angesichts von mehr als 5 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland müsse die Stimme der Pflege systematisch in alle Reformprozesse integriert werden. Nur so könne eine nachhaltige und qualitätsgesicherte Versorgung gewährleistet werden.
Quelle: springerpflege.de