Kern der Nachricht: Nach Jahren kontroverser Diskussionen nimmt das Thema Pflegekammern 2025 neuen Anlauf. Bund und Länder haben sich auf einen gemeinsamen Rahmen verständigt: Bis 2027 sollen in allen Bundesländern verbindliche Pflegekammern eingerichtet sein. Der Fokus liegt auf verlässlicher Berufsvertretung, Pflichtmitgliedschaft mit klaren Rechten und digitaler Verwaltung, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Was das konkret bedeutet
- Bundesrahmen: Einheitliche Satzungsgrundlagen, Finanzierungsmodelle und Mitspracherechte.
- Digitale Plattform: Mitgliedsdaten, Fortbildungsnachweise und Beitragsverwaltung laufen über ein zentrales Portal.
- Praxisnähe: Pflegekammern sollen Leitlinien, Stellungnahmen und Fortbildungsprogramme verbindlich mitgestalten.
Die bisherigen Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Schleswig-Holstein fließen ein. Fehler wie Intransparenz oder unklare Kommunikation sollen vermieden werden. Ziel ist, dass Pflegekräfte ihren Beruf selbstbewusster vertreten und bei politischen Entscheidungen verbindlich einbezogen werden.
Warum das wichtig ist
Die Pflegeprofession bleibt bislang strukturell unterrepräsentiert. Mit Kammern erhalten Pflegefachpersonen ein Sprachrohr auf Augenhöhe mit Ärztekammern. Themen wie Arbeitsbedingungen, Fortbildungspflicht und Qualität können so verbindlicher gesteuert werden.
Ausblick: Erste Pilotkammern starten 2026 mit dem neuen digitalen Verwaltungssystem. Bis Ende 2027 soll der Rollout abgeschlossen sein.