Pflegekompetenz & Entbürokratisierung: Was die erste Lesung für den Pflegealltag bedeutet

12.09.2025 · Redaktion Pflegeverband.net

Der Bundestag hat die Vorhaben zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege in erster Lesung beraten. Ziel ist, Pflegefachpersonen mehr Eigenständigkeit zu geben, dokumentarische Last zu reduzieren und Abläufe zu beschleunigen. Damit sollen Versorgungslücken geschlossen, Ärztinnen und Ärzte entlastet und Patientensicherheit gestärkt werden. Im Mittelpunkt stehen delegations- oder substitutionsfähige Leistungen, standardisierte Verfahren und weniger Doppel-Dokumentation.

Für den Alltag hieße das: klare Kompetenzen für Pflegefachpersonen, zum Beispiel bei standardisierten Wundversorgungen, Medikationsanpassungen nach festgelegten Protokollen oder dem Anstoßen definierter Diagnostik. Einrichtungen könnten Prozesse verschlanken, während Angehörige schneller zu belastbaren Entscheidungen kommen. Verbände begrüßen den Schritt grundsätzlich, mahnen aber zu verbindlicher Qualifizierung, praxistauglichen Leitlinien und auskömmlicher Finanzierung, damit die Reform nicht nur auf dem Papier funktioniert.

Wie geht es weiter? Die Vorlagen sind an die Ausschüsse überwiesen; dort folgen Anhörungen und Detailarbeit. Entscheidend wird, ob die Ausführungsbestimmungen den Spagat zwischen Patientensicherheit, Haftungsfragen und spürbarer Entlastung schaffen. Wir begleiten die Termine und bewerten Änderungen, sobald Ausschussfassungen vorliegen.

Quellen: Bundestag hib (Erste Lesung, Pflegefachassistenz/Befugnisse), Deutscher Pflegerat zur Debatte.

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