Bonn, 28. September 2025. Der Bundesrechnungshof hat in einem aktuellen Bericht auf eine massive Finanzierungslücke in der sozialen Pflegeversicherung hingewiesen. Ohne strukturelle Reformen könnten bis 2029 mehr als 12,3 Milliarden Euro fehlen. Damit wächst der Druck auf Politik und Gesellschaft, tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Der Bericht kritisiert insbesondere, dass die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung nicht ausreichen, um den langfristigen Ausgabenanstieg zu kompensieren. Steigende Zahl der Pflegebedürftigen, höhere Personalkosten und wachsende Investitionsbedarfe treiben die Kosten schneller nach oben als die Beitragseinnahmen. Zwar hat die Bundesregierung bereits Steuerzuschüsse erhöht, doch diese gelten als unzureichend.
Empfohlene Maßnahmen des Bundesrechnungshofs:
- Nachhaltige Finanzierungsstrategie über 2025 hinaus.
- Prüfung von Steuerzuschüssen, Beitragserhöhungen und Leistungskürzungen.
- Bessere Verzahnung von Pflege- und Gesundheitssystem, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Der Bericht wird von Pflegeverbänden und Krankenkassen aufmerksam aufgenommen. Während alle Handlungsbedarf anerkennen, herrscht Uneinigkeit über den richtigen Mix aus Beiträgen, Steuern und strukturellen Veränderungen. Klar ist: Ohne Reformen droht die Pflegeversicherung in wenigen Jahren in eine massive Schieflage zu geraten.
Quelle: welt.de